Der erste Vortrag der diesjährigen Reihe Religion am Donnerstag befasst sich mit der Dimension des Wortes:
Die Suche nach Unmittelbarkeit, nach reiner Erfahrung und nach Innerlichkeit ist heute aktueller denn je. Sie richtet sich gegen alles Institutionelle, gegen leblose Riten und wortlastige Belehrungen. Der Mensch ist freilich ein sprachliches Wesen und findet sich in der Sprache vor, ob er will oder nicht. Damit steht er in Kommunikation mit der Welt, zu anderen Menschen und zu Gott. Er wird angesprochen und antwortet. Dieses Menschenverständnis liegt Luthers Theologie zugrunde. Indem Menschen zu Gott sprechen und Gottes Wort beantworten, können sie auch Erfahrungen machen, die ihr Herz berühren. Dabei spielt für Martin Luther das Wort Gottes, das in Bibel und Predigt begegnet, eine zentrale Rolle.