Herzliche Einladung zum Gastvortrag von Univ.-Prof. Dr. Roman Siebenrock in Ergänzung zur Vorlesung „Kirchliche Zeitgeschichte“ am Freitag, den 13. März 2020 von 10.00-11.30 Uhr im SR 47.14, Universitätszentrum Theologie, Heinrichstraße 78A/I, 8010 Graz.
Veranstalter: Univ.-Prof. Dr. Michaela Sohn-Kronthaler, Univ.-Prof. Dr. Christian Wessely
In diesem Jahr jährt sich das Erste Vatikanische Konzil zum 150. Mal. Es gilt als Bremsblock für die Kirche auf dem Weg in die „Moderne“. In diesem Vortrag soll die These entfaltet werden, dass das Vaticanum I eine erste Modernisierung darstellt, die auf dem Hintergrund der „ultramontanen Revolution“ (vor allem der sogenannten „Römischen Schule“ und ihrer Wirkungen) zu interpretieren ist. Dabei wird „Modernisierung“ als formal-offener Suchbegriff verstanden, der im Sinne Luhmanns und Kaufmanns den Prozess jener geschichtlichen Epoche anzeigt, die durch Wis-senschaft, Technik, Markt und Medien sich eigendynamisch ent-wickelt.
In dieser Sicht ergeben sich neue Perspektiven auf die beiden dogmatischen Konstitutionen „Dei filius“ („Über den Katholischen Glauben“) und „Pastor aeternus“ („Über die Kirche Christi“, besser: über die Vollmachten des Bischofs von Rom), z. B.: Dieses Konzil als erster Globalisierungsversuch ist die notwendige Vorstufe für eine Kirche als Weltkirche.
Roman A. Siebenrock, geb. 1957, Professor für Dogmatik (mit Fundamentaltheologie und Religionswissen- schaften); Koordinator des theologischen Forschungszentrums „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung“ (RGKW).
Forschungsschwerpunkte: Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Vaticanum II; v. a. John Henry Newman und Karl Rahner); Theologische Erkenntnislehre, Christliches Martyrium, Theologie der Religionen.