Zum Inhalt des Vortrags:
In den letzten Jahren wird das Altersheim als Schauplatz von Filmen und Romanen immer beliebter. Obwohl sich die Strukturen institutioneller Pflege stark verändert haben, ist das Erbe des Armenhauses noch immer präsent und lässt das Schreckgespenst „Pflegeheim“ nicht verschwinden. Die paradoxe Idee eines Raums, der sowohl Krankenhaus als auch Zuhause sein soll, ist voller Spannungen, die in Film und Literatur sichtbar werden können. In diesem Vortrag möchte ich der Frage nachgehen, wie die Institutionalisierung des Lebensendes erzählt wird, und welche Ängste, Wünsche und Vorstellungen bezüglich Alter(n) und Care darin sichtbar werden. Welche Organisationskulturen der Sorge, welche Anforderungen an Caring Institutions werden in fiktionalen Darstellungen von Altersheimen verhandelt?
HERZLICHE EINLADUNG DAZU!
Zur Vortragsreihe:
„Religion am Donnerstag“ ist eine öffentlich zugängliche Vorlesungsreihe der Katholisch-Theologischen Fakultät. Sie richtet sich an alle, die sich für gesellschaftlich relevante und aktuelle religiöse Fragestellungen interessieren. Ein kulturwissenschaftlicher Zugang erschließt die Themen möglichst interdisziplinär.
Auf dem Weg in eine sorgende Gesellschaft? Perspektiven der interdisziplinären Alterns- und Care-Forschung
Im Wintersemester 2021/22 greift die Marke „Religion am Donnerstag“ die Frage auf, was unsere Vorstellungen vom Älterwerden und von Sorge/Care prägt. Wie "gerecht" ist Sorgearbeit gesellschaftlich verteilt? Welche (virtuellen und realen) Wohn-, Lebens- und Sorgearrangements ermöglichen ein gutes Leben im Alter? Welche Bedeutung haben (konfessionell-religiöse) Organisationen für eine sorgende Gesellschaft? Was ermöglicht die soziale Teilhabe von marginalisierten Bevölkerungsgruppen? Was schützt vor "Care-Nationalismus" und wobei hilft die fragende Haltung philosophischer Praxis? Was sind die Zutaten Gemeinwohl-orientierten Wirtschaftens? Was sind die gesellschaftlichen Bedingungen "guten Lebens" bis zuletzt, in der Nachbarschaft, im Grätzel, in der Gemeinde, in der Stadt? Im Spannungsfeld von Selbstsorge und Weltsorge?
Darüber denken Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachgebiete an acht Donnerstagen jeweils zwischen 19:00 und 21:00 Uhr nach.