Zum Inhalt des Vortrags:
Caring Communities, sorgende Gemeinden, stehen für neue Formen des Ringens um Bedingungen guten Lebens für alle Bürger*innen vor Ort. Es steht im neuen Zusammenhang mit der Bedeutung des Lokalen in einer sich zunehmend globalisierenden Welt. In der Engagement-Forschung ist von Bonding und Bridging die Rede: Von dem Engagement, das dem Zusammenhalt bereits bestehender Gemeinschaften dient (Bonding), und dem Engagement, das dem Fremden, den Anderen dient (Bridging). Die europäische Gemeinschaft hält sich die anderen, die durch globale Dynamiken um ihre Heimat gebracht werden, fern: die Geflüchteten. Aber auch ihnen gilt unsere anteilnehmende Aufmerksamkeit. Caring Communities zwischen Selbstsorge und Weltsorge? Am Beispiel der Solidarität mit den Geflüchteten in den Lagern auf Lesbos soll das Verhältnis beleuchtet werden.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig, bitte verwenden Sie zum Einstieg den Link https://unigraz.webex.com/meet/anna.kainradl.
HERZLICHE EINLADUNG DAZU!
Zur Vortragsreihe:
„Religion am Donnerstag“ ist eine öffentlich zugängliche Vorlesungsreihe der Katholisch-Theologischen Fakultät. Sie richtet sich an alle, die sich für gesellschaftlich relevante und aktuelle religiöse Fragestellungen interessieren. Ein kulturwissenschaftlicher Zugang erschließt die Themen möglichst interdisziplinär.
Auf dem Weg in eine sorgende Gesellschaft? Perspektiven der interdisziplinären Alterns- und Care-Forschung
Im Wintersemester 2021/22 greift die Marke „Religion am Donnerstag“ die Frage auf, was unsere Vorstellungen vom Älterwerden und von Sorge/Care prägt. Wie "gerecht" ist Sorgearbeit gesellschaftlich verteilt? Welche (virtuellen und realen) Wohn-, Lebens- und Sorgearrangements ermöglichen ein gutes Leben im Alter? Welche Bedeutung haben (konfessionell-religiöse) Organisationen für eine sorgende Gesellschaft? Was ermöglicht die soziale Teilhabe von marginalisierten Bevölkerungsgruppen? Was schützt vor "Care-Nationalismus" und wobei hilft die fragende Haltung philosophischer Praxis? Was sind die Zutaten Gemeinwohl-orientierten Wirtschaftens? Was sind die gesellschaftlichen Bedingungen "guten Lebens" bis zuletzt, in der Nachbarschaft, im Grätzel, in der Gemeinde, in der Stadt? Im Spannungsfeld von Selbstsorge und Weltsorge?
Darüber denken Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachgebiete an acht Donnerstagen jeweils zwischen 19:00 und 21:00 Uhr nach.