Die Möglichkeit von Literatur, die Schwelle des Sagbaren zum Unsagbaren zu bearbeiten, lässt zeitgenössische Literaturproduktion zunehmend wieder den Bereich des Religiösen ausloten. Sie geht dabei keine Bindungen an institutionalisierte Religionen ein. Es ist auch mehr als die Benennung eines Defizits, das sich im Lebensweltlichen auftut. Ein Figurieren fiktional-transzendenter Perspektiven taucht die „Wirklichkeit“ in ein quasi-göttliches Licht, ohne dies verbürgen zu können oder zu wollen. Es ist ein Wagnis von Religion, das freilich an das gebunden bleibt, „[w]asman von hier aus sehen kann“ (Mariana Leky).
Link zum Gesamtprogramm Religion am Donnerstag 2018/19
Bild: unsplash.com/ Buchcover: Dumont Verlag