Religious Identities in Public Spaces
Dialog der Theologien – shiitische und katholische Theologie
Theologisches Symposion
Das Projekt “Religious Identities in Public Spaces” ist als ein gemeinsames Symposion konzipiert, in dem TheologInnen aus Graz und Mashhad über das Oberthema der religiösen Identitäten im Öffentlichen Raum mit ihren jeweiligen religiösen und fachlichen Hintergründen miteinander theologisch arbeiten. Diese Veranstaltung versteht sich als ein Baustein des Dialogs der Theologien, der an der Fakultät in Graz verstärkt in den Mittelpunkt gestellt wird.
Religiöse Identität und Öffentlichkeit gibt es eben nicht mehr im Singular, selbst in religiösen Mehrheitsgesellschaften nicht mehr. Dies verändert aber nicht nur das sichtbare Feld des Religiösen, sondern auch die Selbst- und Fremddeutungen religiöser Identität in ihren öffentlichen Präsenzen – sei es als Individuum, als Gruppe oder als Gemeinschaft durch Gebäude, Gesetze etc. Diese Transformationen führen nicht automatisch zu Verständnis und Toleranz, sondern scheinen verstärkt das Bedürfnis einer abgegrenzten, eindeutigen Identität zu befördern, die gerade keine Pluralität erwünscht. Die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Debatten und Entwicklungen der letzten drei Jahre lassen eine Auseinandersetzung um diese Dynamiken unentbehrlich erscheinen. Im akademischen Diskurs eröffnen sie die Möglichkeit, die dahinter liegenden Vorurteile, Ängste, aber auch Hoffnungen und Wünsche offen zu legen und als eine intellektuelle Herausforderung zu verstehen, die dann Rückbezüge zum alltäglichen Zusammenleben haben. Diese Rückbezüge sind insbesondere deswegen möglich, weil diese Veranstaltung gezielt die Studierenden als zukünftige Multiplikatoren und Gestaltende in die theologische Auseinandersetzung ebenso einbezieht wie die Lehrenden, die diese Rolle jetzt schon einnehmen. Die Notwendigkeit, auf Identitätsfragen und Identitätswünsche Ideen und Entwürfe zu eröffnen, die nicht auf Abgrenzung und identitäre Versuchungen hin hinausläuft, ist dringender denn je – in beiden Ländern!
Das Besondere dieser Veranstaltung besteht darin, dass Studierende und Lehrende beider Fakultäten Tandems bilden und so gemeinsam ein Thema aus beiden Perspektiven bearbeiten. Diese Themen werden in Kurzpräsentationen der Gruppe präsentiert und mit einander diskutiert. Mit diesem didaktischen Zugang wird ermöglicht, sowohl die Differenz als auch die Gemeinsamkeit zu erarbeiten und gemeinsam zu einem besseren Verständnis zu kommen, wie plurale Identitäten in pluralen Öffentlichkeiten miteinander in Diversität und Dialogizität leben können. Diesem Ziel dienen darüber hinaus nicht nur die theologischen Auseinandersetzungen, sondern auch die kulturellen Programmpunkte und Begegnungen.