Vergangenes Wochenende nahmen an 50 Debattierende zusammen mit einem Team von Freiwilligen und renommierten Juroren am ersten österreichischen Schuldebattierwettbewerb teil. Zu dem Wettbewerb waren internationale Teams aus der Schweiz, Tschechien, Litauen und eine große Gruppe aus Italien angereist; aus Österreich nahm einer starke Delegation aus Wien teil und die Gastgeber:innen aus Graz waren ebenfalls gut vertreten. In den ersten Tagen fanden an der GIBS sechs Debatten statt, in denen eine Reihe von Themen diskutiert wurden: Öko-Terrorismus, Anti-EU-Parteien, Neues ausprobieren, öffentlicher Dienst in Österreich, Kindermärchen und natürlich religiöse Stätten, die als Touristenattraktionen genutzt werden. Im Halbfinale wurde über ein universelles Sozialkreditsystem diskutiert. Das an der Katholisch-Theologischen Fakultät abgehaltene Finale befasste sich mit der sehr interessanten Frage, ob es besser ist, Götter zu haben, die Fehler und schlechte Eigenschaften besitzen, oder einen Gott, der moralisch unfehlbar ist. Die Finalist:innen – ein Team aus Bari und die Opposition aus der Tschechei – führten eine ebenso hitzige, wie engagierte Debatte, aus der die Opposition schließlich siegreich hervorging. Das noch relativ neue Team aus Graz schafften es sogar ins Finale der Kategorie für Anfänger.
Für den UNESCO-Lehrstuhl für interkulturellen und interreligiösen Dialog für Südosteuropa war die Ausrichtungen des Finales in den Fakultätsräumen eine ungewöhnliche und belebende Erfahrung. Lehrstuhlinhaber Pablo Argárate erklärte dazu: „Wir wollen mit der Unterstützung dieses Events für ein vergleichsweise junges Publikum auch ein Zeichen dafür setzen, dass wir internationale Kooperationen, die sich um die Pflege einer respektvollen und tiefgreifenden Diskussionskultur drehen, für extrem förderungswürdig halten. Im Debattieren werden nicht nur Analysefähigkeit und Rhetorik trainiert, sondern auch eine Kultur des feinfühligen Zuhörens. Und zu guter Letzt werden hier Freundschaften quer über nationale und kulturelle Grenzen geschlossen.“
Alle Beteiligten hoffen auf einen positiven Schub für die noch eher junge Debattierszene in Österreich, der sich in weiteren Aktivitäten und Wettbewerben in den kommenden Jahren niederschlagen wird.
Foto: Warten auf den Final Score (Gibs)