Der dritte Vortrag der diesjährigen Reihe Religion am Donnerstag befasst sich mit der Dimension des Wortes:
Die Wirkungsgeschichte des biblischen Bilderverbots spiegelt das Ringen um die eigene jüdische und christliche Identität. So entfachte die Ablehnung einer bildlichen Vergegenwärtigung Gottes auch den Bildersturm der Reformationszeit gegen seine suggerierte Verfügbarkeit. Trotz Verbot und Versagung wird die Legitimität des Bildlichen in der Rede von Gott immer neu erstritten, gerade auch vor dem Hintergrund einer Inkarnationschristologie. Der Macht der Bilder in der Darstellung des Undarstellbaren, dieser Verdichtung von Präsenz, geht der Vortragsabend aus kontroverstheologischen Blickpunkten nach und besinnt sich dabei auf die aktuellen Grenzen des Sichtbar-Machens. Im Rahmen der Veranstaltung findet die Finissage der Semesterausstellung von ZeitKunst am UZT statt, in der Manfred Koch ausgewählte Fotoarbeiten seiner Serien „Übergangenes“ und „Von anderen Stätten“ zeigt. Ein Kuratorengespräch mit dem Künstler schlägt die Brücke zum Abendthema „Bild“.
Moderation: Hans-Walter Ruckenbauer