Das eigene Forschungsthema in 180 Sekunden erklären, ohne Hilfsmittel (nur mit einer Präsentationsfolie!) und das auch noch vor einem kritischen Publikum und einer strengen Fach-Jury. Nicht leicht, aber schaffbar und amüsant. Am 22. März 2018 veranstaltete die Doctoral Academy der Universität Graz die "Three Minute Thesis" in Kooperation mit der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation. Von Religionswissenschaft über Nachhaltigkeitsforschung und Biologie bis hin zur Philosophie - das Programm zeigte, was die Universität Graz ausmacht: vielfältig auf allen Ebenen und eine Förderin junger Persönlichkeiten. Die Religionswissenschafterin Kathrin Trattner (Jurybewertung) und die Mathematikerin Laura Marx (Publikumspreis) konnten den Wettbewerb nach spannenden eineinhalb Stunden für sich entscheiden.
Frau Trattner stellte ihre Dissertation „On Enemy Grounds. Representations of Islam and the Middle East in post-9/11 US-American Digital Games”, die am Institut für Religionswissenschaft unter der Betreuung von Ao. Prof. DDr. Theresia Heimerl verfasst wird, vor.
Der Titel ihrer Präsentation, mit der sie gewann, lautete: “Great, another game about shooting Muslims…”: Video Games and Islam.
Die Veranstaltung, die ihren Ursprung an der University of Queensland in Australien hat und im Rahmen des europäischen Uni-Netzwerkes "Coimbra Group" stattfand, ist ein guter Maßstab, an dem sich internationaler wissenschaftlicher Nachwuchs messen kann. An der Universität Graz ging das Spektakel im Hörsaal 03.01 über die Bühne. Sieben KandidatInnen - sie repräsentierten ob ihrer unterschiedlichen Disziplinen den Forschungsquerschnitt der Universität. Vizerektor Peter Scherrer, der zu seinen Agenden auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zählt, zeigte sich bereits bei der Begrüßung von der Idee begeistert. Spitzenforschung gehöre heutzutage vor den Vorhang, die jungen KollegInnen müssen sich trauen, ihre Forschung zu präsentieren, sagte er. Neben Trattner und Marx unterhielten Michael Kriebaum (Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung), Veronika Slawitsch (Institut für Erdwissenschaften), Christiana Gletter (Doctoral School Teaching Methodology), Laura Marx (Institut für Mathematik), Zainab Ali Saad Abdelatti (Institut für Biologie) und Ivo Marinsek (Institut für Philosophie) das Publikum. Die Fachjury setzte sich aus der APA-Wissenschaftsjournalistin Annemarie Happe, dem Historiker Johannes Gießauf und dem Professor für Wissenschaftskommunikation (und Sciencebuster) Helmut Jungwirth zusammen
Der Siegerin winkten 500 Euro Preisgeld, die sie von der Jury überreicht bekam, und die Chance eventuell im Juni zum Three Minute Thesis-Finale nach Salamanca (Spanien) zu fliegen. Die Präsentationen wurden aufgenommen; eine Jury entscheidet nun aus den Video-Einsendungen aller nationalen SiegerInnen, wer nun tatsächlich nach Spanien eingeladen wird.