„Kooperieren heißt, dass mehrere Hände gemeinsam weben.“ Nach diesem Grundsatz sucht die bolivianische Theologin nach einer Kosmovision, die in doppelter Treue zur angestammten Kultur und zum Evangelium steht. Damit dies gelingen kann, braucht es eine symmetrische Beziehung zur Natur und zur globalen Welt. Dafür fordert sie das Weben von Brücken, die von Dialog und Zuhören geprägt sind. Dieses gemeinsame Weben bedeutet Verantwortung und Solidarität für das „gemeinsame Haus“. Durch Vortrag, Austausch und gemeinsames Erleben soll es an diesem Nachmittag um dieses gemeinsame Weben gehen.
Tania Avila Meneses ist Theologin gebürtig aus Oruro, Bolivien. Von 2002 bis 2020 arbeitete sie am Weiterbildungszentrum der Maryknoll-Kongregation in Cochabamba, Bolivien, gab Kurse und Workshops und leitete Konferenzen zur „missionarischen Transformation der Kirche“. Zusätzlich zu ihrer akademischen Ausbildung in Theologie und Sozialwissenschaften studierte Tania Avila Semiotik. Ihre Sensibilität für die Rolle symbolischen rituellen Handelns und die interkulturelle Dynamik der mythischen Welt der andinen Kosmovision bereicherte die unterschiedlichen Programme des WB-Zentrums der Maryknoll. Tania Avila engagiert sich zudem seit vielen Jahren bei der Vereinigung der lateinamerikanischen Theologen und Theologinnen Amerindia. Sie
nahm als Delegierte an der Amazonas-Synode 2019 in Rom teil.